Mehr als 3.000 Stimmen für die Kinder: Briefe an Kai Wegner

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von Barbara Brecht-Hadraschek

briefe an Kai sammeln der briefe vor ort

Eine ganze Schubkarre voll – deutlich mehr als 3.000 Briefe haben Kinder, Jugendliche und Fachkräfte gemeinsam mit uns und anderen Trägern vor das Rote Rathaus in Berlin gebracht.

Die Abendschau, RBB24, Inforadio und die Berliner Morgenpost waren vor Ort und haben berichtet. Es war ein voller Erfolg – doch viele Kinder fanden es sehr schade, dass sich kein einziger Vertreter der Politik die Zeit genommen hat, ihre Briefe persönlich entgegenzunehmen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Mehr als 3.000 Briefe haben wir gestern gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Fachkräften anderer Träger vor das Rote Rathaus gebracht.

Simeon, der nicht nur dem RBB Rede und Antwort stand, schob die Schubkarre mit den vielen bunten Umschlägen und Zeichnungen bis zum Eingang des Roten Rathauses. „Ich wollte unbedingt mithelfen“, erzählte er, während um ihn herum Kinder weitere Briefe auf die Schubkarre legten.

Auch Smilla, Eric und Momo standen dem Fernsehen und dem Radio Rede und Antwort und erzählten von ihren Sorgen, Wünschen und Anliegen an die Politik. 

Medienlinks

Hier geht’s zum RBB-Abendschau-Bericht: Über 3.000 Briefe an Kai Wegner wegen Kürzungen im Sozialbereich | rbb24

Hier geht’s zum Artikel der Berliner Morgenpost: Berlin: Kürzungen im Sozialbereich – „Wir halten das für fatal“

„Wir brauchen Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen – jetzt!“

Briefe an Kai Rede von Frau Schneider

Ria Schneider, Geschäftsführerin von tandem BTL, rief die Politik zur Verantwortung: „Wir brauchen Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen – jetzt!“ Sie erinnerte daran, dass viele Präventionsangebote bereits 2025 gekürzt oder gestrichen wurden – „und für den nächsten Doppelhaushalt 26/27 stehen weitere massive Kürzungen auf der Agenda. Prävention zu streichen heißt, Zukunftsrisiken bewusst in Kauf zu nehmen.“ Sie stellte klar: "Angebote für Kinder und Jugendliche zu streichen, heißt ihnen einen Teil der Zukunft zu verwehren. Wir brauchen vorausschauendes Handeln!” 

Auch Orcun Ilter, Landesschülersprecher, fand deutliche Worte: „Diese Briefe zeigen, dass Kinder und Jugendliche eine Stimme haben – und sie wollen, dass ihre Perspektive gehört wird.“ Er kritisierte den Sparkurs des Senats scharf: „Wir sprechen immer darüber, es brauche bessere politische Bildung, mehr Demokratiebildung. Aber im gleichen Atemzug spart man da, wo es dringend notwendig ist.“ 

Kinder und Jugendliche haben eine Stimme, die gehört werden muss.“

Dominik Peter

Stefan Dominik Peter, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, mahnte ebenfalls: „Diese Briefe sind ein starkes Signal aus der Zivilgesellschaft: Kinder und Jugendliche haben eine Stimme, die gehört werden muss.“ Und weiter: „Gerade jetzt, wo die Gesellschaft auseinanderdriftet, ist es unerlässlich, dass wir nicht an präventiven Angeboten der sozialen Arbeit sparen.“

Jenny Roberts, Bereichsleitung Jugendhilfe und Sozialraum bei FiPP e.V., betonte: „Ich frage mich, wie wir bei FiPP und all die anderen Träger, die hier heute mit uns stehen, die Arbeit leisten sollen, die unsere Kinder, unsere Jugend und unsere gefährdete Demokratie gerade so dringend brauchen. Ich habe Sorge, dass mühsam aufgebaute Infrastruktur zerstört wird, dass unsere Kinderparlamente, Jugendplena und Stadtteilkonferenzen vor dem Aus stehen und wir Orte verlieren, an denen die Menschen dieser Stadt ihre Stimme üben, Diskurse führen, miteinander aushandeln und Kompromisse schließen.“

Auch Annette Helbig, Geschäftsführerin von Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH, machte deutlich, dass es hier um mehr als Zahlen geht: „Heute übergeben wir Ihnen nicht nur Briefe – wir übergeben Ihnen Stimmen, Geschichten und Hoffnungen aus ganz Berlin. Stimmen, die zeigen: Es geht um mehr als Zahlen im Haushalt. Es geht um die Lebenswelten unserer Kinder und Jugendlichen.“

Wir sagen: Prävention statt später teurer Intervention – für die soziale Zukunft unserer Stadt! 

Nach der Übergabe an der Poststelle Gruppenbild

Mit lauten Rufen, Applaus und Jubel standen die Kinder und Jugendlichen heute stellvertretend für 380.000 Schüler*innen in ganz Berlin vor dem Roten Rathaus und machten deutlich: Es geht um ihre Zukunft. 

Wir sagen: Prävention statt später teurer Intervention – für die soziale Zukunft unserer Stadt! 

Am Ende möchten wir allen danken, die diese Aktion möglich gemacht haben 

Ein riesengroßes Dankeschön an Simeon, Smilla, Momo und Eric für ihren Mut und ihre Stimmen. Danke an Ria Schneider, Orcun Ilter, Dominik Peter, Jenny Roberts und Annette Helbig für ihre wichtigen Redebeiträge. Danke an alle Organisator*innen der Aktion und an alle Träger, die sich beteiligt haben – darunter FiPP e.V., Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH und viele weitere. Danke auch an alle Kinder und Jugendlichen, die mitgemacht, gemalt, geschrieben, gebastelt und ihre Sorgen und Wünsche in Briefe gepackt haben. 

Wir bleiben dran – und geben Kindern und Jugendlichen eine Stimme! Schon beim Kinderkarneval der Kulturen sind wir wieder mit einem Infostand „Briefe für Kai“ dabei. Dort können weitere Briefe geschrieben werden. Weitere Aktionen sind in Planung. 

Lasst uns gemeinsam für eine soziale Stadt kämpfen! 

 


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